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Rezept Pechsalbe

Aus Fichten-, Tannen- oder Kiefernharz

 

 

Auch jetzt in den Wintermonaten können wir "Zutaten" für unsere Waldapotheke sammeln. Dazu bietet Sich das Harz der Fichte, Tanne, Kiefer oder auch der Lärche an.

 

Pechsalbe, insbesondere im Alpenraum, gilt seit jeher als das Hausmittel schlechthin. Es durfte auf keinem Bauernhof fehlen. Durch seine antiseptische und entzündungshemmende Wirkung, zählt diese Salbe zu einem der begehrtesten Heilmittel in früherer Zeit. Jedoch ist dieses Heilmittel im Handel selten zu finden aber umso leichter selbst herzustellen.

 

Der Begriff Pech in diesem Zusammenhang, besonders im süddeutschen und österreichischen Sprachraum, bezieht sich auf das Baumharz. Die lateinische Bezeichnung der Fichte ist Picea, also die Substantivierung des Wortes piceus, das so viel bedeutet wie „aus Pech“ oder „pechschwarz“. Die Wurzeln des nur im deutschen Sprachgebiet auftretenden Wortes hingegen, sind nicht geklärt.

 

HERSTELLUNG

 

Zutaten:

80 ml              hochwertiges Olivenöl

10 g                Bienenwachs (vorzugsweise direkt vom Imker)

30 g                Harz der Fichte, Alternativ von Tanne oder Kiefer

 

Material:

Salbentiegel             zum Abfüllen des Endproduktes

2 Gläser         für die Herstellung – alte Marmeladegläser eigen sich sehr gut dafür, da meist Harzrückstände zurückbleiben können

1 Topf            für das Wasserbad

Altes Sieb oder Nylonstrumpf

 

Herstellung:

1.         Olivenöl in ein Glas füllen, im Wasserbad erwärmen und das Baumharz darin schmelzen.

2.         Mit einem Holzspatel, Holzlöffel oder Glasstab umrühren, bis das Harz zur Gänze aufgelöst ist.

3.         Rückstände abschöpfen und absieben und anschließend das Öl-Harz-Gemisch in das zweite Glas umfüllen. (Um sich das Sieben zu ersparen, kann man das Harz auch in einem kleinen Baumwollbeutel oder Teefilter mit erhitzen – nach etwa einer Stunde der Abkühlphase sollte es dann entfernt werden)

4.         Dieses wir ebenso im Wasserbad erhitzt und das Bienenwachs beigemengt. Unter stetigem Rühren schmelzen, bis auch dieses vollständig genschmolzen und mit der Substanz gleichmäßig verbunden ist.

5.         In den vorbereiteten, desinfizierten Salbentiegel abfüllen, abkühlen lassen, verschließen und beschriften.

 

WIRKUNG UND ANWENDUNG

Pechsalbe wirkt entzündungshemmend, Zusammenziehend, sowie antibakteriell, antiviral und fungizid, es wirkt durchblutungsfördernd, wundheilend, schleimlösend, erweichend, auch erwärmend und schmerzlindernd.

Anwendung findet sie als Zugsalbe, sie kann Splitter aus der Haut ziehen, bei offenen Wunden, kalten Füßen, bei Entzündungen wie Gicht und Rheuma wirkt schmerzstillend. Auch bei Muskelverspannung verspricht sie Lockerung.

 

 

HALTBARKEIT

Die Harzsalbe ist mindestens 1 Jahr haltbar, je „sauberer“ man arbeitet kann die Salbe bis zu 2 Jahre halten.

 

SAMMELN

Das Harz findet sich an verletzten Bäumen. Hat der Baum eine „Wunde“ versucht dieser, mittels erhöhtem Harzfluss die offene Stelle gegen Schädlinge, Pilze oder eindringendes Wasser zu verschließen und scheidet dort das Harz aus. Je größer die verletzte Stelle, desto mehr Harz benötigt der Baum, hier finden wir das meiste Pech.

Am besten sucht man sich eine Stelle eines Baumes, bei der das Harz schon etwas eingetrocknet ist. So löst es sich besser und man verklebt sich Finger und Werkzeug, das man zum Abnehmen verwenden kann, nicht ganz so sehr.

Um den Baum nicht weiter zu verletzen, nimmt man nur das Harz, das sich leicht lösen lässt. – Auch hier gilt es mit Bedacht zu sammeln und dass wir nur so viel sammeln, wie wir benötigen. Und wenn diese Ernte einmal etwas größer ausfällt, dann eignet sich das Sammelgut bestens zum Räuchern.

Das Harz kann zu jeder Jahreszeit gesammelt werden.

 

Dies und noch mehr in unserer Seminarreihe "die Waldapotheke"