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Franzbranntwein selbstgemacht:

 

Aktuell treiben die Fichten mit ihren saftig grünen „Maiwipferl“, den frischen Trieben aus. Darin ist die geballte Kraft, der frische Saft mit seinen wirksamen Inhaltsstoffen enthalten. Bäume stecken nun alle Energie und damit die hochwirksamen Inhaltsstoffe, die wir als Medizin nutzen können, in die neuen Triebe. Das ist die beste Zeit sie zu ernten und zu nutzen.

 

Zum Sammeln:

BITTE nur so viel Pflücken, wie Ihr wirklich braucht. Nicht ganze Zweige abernten, nur wenige Triebe von einem Baum sammeln. Schon beim Sammeln nasche ich immer etwas von den Wipferln, einfach köstlich und gesund. Eine Kaugummialternative, die frisch und zitrusartig schmeckt.

 

Wirkung:

Franzbranntwein lindert Muskelschmerzen- Muskelkater, Zerrungen und Prellungen. Er wirkt durchblutungsfördernd. Bei offenen Wunden ist von einer Anwendung allerdings abzuraten.

Nach anstrengenden Wanderungen die Muskelpartien einfach mit Franzbranntwein einreiben oder einmassieren. Das beugt einem Muskelkater vor.

Franzbranntwein ist Branntwein oder, wie in diesem Rezept, eine Fichtennadel-Tinktur, die mit durchblutungsfördernden ätherischen Ölen versetzt wird, z.B. Kampfer, Menthol, Fichtennadeln.

Vorsicht – nicht über einen längeren Zeitraum anwenden, da es die Haut stark austrocknen kann!

 

Zutaten:

80 ml Fichtennadel-Tinktur (Basis-Rezeptur für die Tinktur weiter unten im Text)

mind. 10 ml Weingeist 95% Vol.

50 Tr ätherisches Fichtennadel-Öl

30 Tr ätherisches Kampfer-Öl

30 Tr ätherisches Latschenkiefer-Öl.

 

Bei den ätherischen Ölen kann man nach Geschmack etwas variieren. Man kann beispielsweise auch Minzöl, Eukalyptus-Öl, Cajeput, Niaouli oder Rosmarin-Öl verwenden.

 

Zubereitung:

Zuerst müssen die ätherischen Öle in Weingeist gelöst werden. Der Korn der Tinktur allein ist nämlich zu schwach, um ätherische Öle zu lösen.

Man gießt zunächst den Weingeist in ein Glas. Nach und nach tropft man die ätherischen Öle dazu und verrührt diese.

Danach gibt man die Fichtennadel-Tinktur zu der hergestellten „Duft-Mischung“.

Die Gesamtmischung wird milchig, weil der Weingeist mit den ätherischen Ölen und der Tinktur eine Art Emulsion eingeht.

Dennoch neigen die ätherischen Öle dazu, sich an der Oberfläche abzusetzen. Schütteln vor der Anwendung verbindet die Bestandteile wieder.

Wer eine stabile Mischung haben will, kann den Anteil des Weingeistes erhöhen.

Füll den Franzbranntwein in eine Flasche ab.

Beschrifte die Flasche mit Inhalt und Datum.

 

Basisrezept Tinktur:

Eine Tinktur ist ein Kräuterauszug mit Alkohol.

Dazu verwende ich meist 96% Weingeist, dieser garantiert den besten Auszug der Inhaltsstoffe. Als Alternative kann man auch günstigeren Doppelkorn aus dem Supermarkt nehmen, mindestens jedoch 40%-ig.

Dies Tinktur hält sich mindestens ein Jahr lang, bei kühler Lagerung auch länger.

 

Herstellung:

Sammelgut, Heilkräuter, in diesem Fall, frische hellgrüne Fichtentriebe in ein Schraubglas geben. Mit Alkohol vollständig befüllen, sodass das Sammelgut bedeckt ist. Glas verschließen,

Glas an einem sonnigen, warmen Platz cirka 10 Tage bis 6 Wochen (je länger desto intensiver wird die Tinktur). Danach wird die Tinktur gefiltert, dazu verwende ich normale Kaffeefilter. In dunkle Flasche abfüllen. Beschriften mit Inhalt und Datum. Fertig.

 

Dies und noch viel mehr bei unseren Seminaren „Die Waldapotheke“

http://www.waldpaedagogik-grolig.at/Die-Waldapotheke/

 

Weitere Rezepte zur Fichte:

Maiwipferl-Honig: http://www.waldpaedagogik-grolig.at/Blog/Maiwipferlhonig/#wbb1

Pechsalbe: http://www.waldpaedagogik-grolig.at/Blog/Pechersalbe-Rezept/#wbb1

Fichten-Zapfen-Balsam: http://www.waldpaedagogik-grolig.at/Blog/Fichten-Zapfen-Balsam/#wbb1