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Wem sind noch nicht, eigenartige Gebilde auf Blättern aufgefallen. Manche sind rund, andere eiförmig und wiederum andere bilden ganz fantastische sternenartige Gebilde auf Pflanzen. Immer wieder taucht die Frage, was denn das sein, auf.

Heute möchte ich Euch diese auffällig roten Gebilde auf der Sommerlinden zeigen und erklären. Was ist das? Was macht das? Schadet es den Pflanzen?

 

Die Lindengallmilbe (Eriophyes tiliae)

 

Diese Gallen haften auf den Blattoberseiten der Sommerlinde. Durch ihre grelle Farbe, sie sind braun oder können so wie auf den Bildern sogar kräftig rot werden, und ihre auffällige Form sind sie ganz deutlich zu erkennen. Die kegelförmigen Zäpfchen werden bis zu 15mm groß. Auf einem Blatt sind eine große Zahl dieser Gallen zu finden. Optisch sehr auffällig, jedoch stellen sie keinerlei Gefahr für die Wirtspflanze dar, nicht einmal die Farbe der Blätter verändert sich dadurch.

 

Innerhalb dieser Gallen befinden sich die kleinen Tierchen, die Milben. Diese Milben zählen, obwohl sie nur 4 Beine haben, zu den Spinnentieren. Sie erreichen eine Größe bis maximal 0,2mm und sind daher mit freiem Auge kaum wahrzunehmen.

 

Milbenweibchen, die in den Knospen der Linde überwintern, saugen an der Unterseite der jungen Blätter den Zellsaft des Blattes aus und nähren sich damit. Dazu stechen sie das Blatt an. Durch diesen Biss treten Speichelsekrete, dieses ähnelt dem Wachstumshormon der Linde, in die Pflanzenzelle. So wird das Zellwachstum der Pflanze manipuliert, dass sich diese roten Kegel an der Blattoberseite bilden können. Dieser Kegel, die Galle ist innen hohl und verfügt innen über ein Nährgewebe, welches Stärke und Protein speichert. In diese Hohlräume legt das Milbenweibchen ihre Eier ab und stirbt danach. Bereits nach wenigen Tagen schlüpfen die Larven. Und der Kreislauf beginnt von vorne. Im Laufe eines Sommers wiederholt sich dieser Vorgang mehrere Generationen hindurch. So können bis zu 100 neue Milben in einem Jahr, von nur einem Milbenweibchen entstehen. Eine Galle wird dazu mehrmals genutzt, es entstehen übers Jahr keine zusätzlichen mehr.

 

Also, die Gallmilbe ist ein Parasit, der der Wirtspflanze nicht schadet. Ähnlich verhält sich das Beschriebene, auch bei andern Gallmilben- oder Gallwespenarten, derer es zwischen 200 und 300 verschiedene gibt.